Der Commodore 64

Die Entstehung

Der Commodore 64 kam 1982, entwickelt von der Firma Berkeley Softworks, als einer der ersten erschwinglichen und damit für die breite Masse erhältlichen Computer auf den Markt. Mit einer Verkaufszahl von zehn Millionen, allein davon drei Millionen in Deutschland, war er einer der erfolgreichsten kommerziellen Computer seiner Zeit. Man könnte sagen, dass er die Computerisierung der Privathaushalte entscheidend vorantrieb.

Bis 1986 wurde der C64 in Hardware und Design fast gar nicht verändert. Erst ab der Version 3 wurden Fehler, wie zum Beispiel bei bestimmten Farbkombination oder Hänger bei den Tastatureingaben behoben.

Design und Eingabe

Das Design spielte bei der Entwicklung des Commodorde 64 erstmal eine geringere Rolle und war daher eher unspektakulär, nicht umsonst erhielt der erste Commodore 64 den Spitznamen "Brotkasten".

Die einzelnen Bauteile des Brotkastens bildetet - ganz anders als heute -zusammen mit der Tastatur eine Einheit. Dadurch waren die ersten Versionen nicht sehr ergonomisch, da sie ziemlich rund und hoch waren. Erst später wurde der Brotkasten flacher, tiefer und dadurch auch ergonomischer gestaltet. Der Commodore hatte zwar einen optionalen Monitor für eine bessere Bildauflösung, aber er konnte auch einfach an den Fernseher angeschlossen, was für die meisten Benutzer, sowohl kostengünstig, als auch bequem war. Der C64 war in der Lage 16 Farben anzuzeigen. Die Eingabe von Befehlen oder Text erfolgte über die Tastatur. Für das Spielen oder auch für die Bedienung des ersten grafischen Betriebsystems GEOS für den C64 benutzte man einen Joystick. Die Tastatur entsprach der QWERTY-Tastatur und hatte 66 Eingabetasten.

Das alte Betriebssystem BASIC

Bis 1986 war das einzige Betriebssystem auf dem C64 Basic. Der Benutzer interagierte mit dem Computer per BASIC-Kommandos, wie z.B. "LOAD [Programmname], [Gerätenummer], [Sekundäradresse]". Über den Load-Befehl wird der Inhalt des auszuführenden Programms in den Hauptspeicher geladen und ausgeführt. Beispiel: LOAD "SUP*",8,1. Wie man an dem Beispiel erkennen kann war das Aufrufen von Programmen und generell die Interaktion mit dem C64 gar nicht intuitiv begreifbar und forderte vom Benutzer ein gewisses Informatikverständnis.

Die Innovation - GEOS

Allgemeines

Deswegen war es ein enormer Schritt, als im Jahre 1986 Berkeley Softworks eine absolute Neuheit für den C64 herausbrachte: das diskettenbasierte, graphische Betriebsystem GEOS (Geographic Enviroment Operating System), welches die Interaktion mit dem Computer um einiges verbesserte und enorm intuitiver gestaltete. GEOS war nicht das erste grafische Betriebssystem, sondern orientierte sich an der Oberfläche des AppleII. Das Betriebsystem wurde zusammen mit dem Textverarbeitungsprogramm geoWrite und dem Bildbearbeitungsprogramm geoPaint auf einer 5,25 Zoll Diskette geliefert.

Der Umgang mit GEOS

Jedes Programm musste nun nicht mehr durch den LOAD-Befehl aufgerufen werden, sondern war durch ein Icon auf der grafischen Oberfläche, dem Desktop, repräsentiert und ansteuerbar. Um ein bestimmtes Programm zu laden, musste man nur den Mauszeiger auf das Icon bewegen und anklicken. Es gab zwar eine Maus für den C64, diese hatten aber die meisten Benutzer nicht, somit mussten sie mit dem Joystick navigieren, was sich als eher nervig herausstellte, da man mit einem Joystick nicht so gezielt ein Icon ansteuern kann, wie mit einer Computermaus.

Nichtsdestotrotz bot GEOS alles an, was ein heutiges Betriebssystem, wie z.B. Windows auch noch hat: Buttons, Icons, PullDownmenüs oder einen Papierkorb. Die Bedienung war dadurch denkbar einfach. Die Ähnlichkeit zu Windows ist nicht sehr verwunderlich, da GEOS am Anfang auch für den PC adaptiert wurde, indem es wie älteren Windows Versionen auf MS-DOS aufgesetzt wurde. Leider konnte sich GEOS gegenüber seines Rivalen Windows nicht durchsetzten. Ein wichtiger Aspekt bei GEOS war, dass alles so dargestellt wurde, wie es auch später ausgedruckt werden konnte, rein nach dem "what you see is what you get - Prinzip". 1988 brachte Berkeley Softworks die überarbeitete Version GEOS 2.0 raus. GEOS 2.0 besaß das Feature DeskTop 2.0. Unter dem DeskTop 2.0 konnte man mehre Dateien bearbeiten, Dateien wiederherstellen oder löschen.

Die letzte GEOS Version (2.5) wurde nicht mehr von seinem üblichen Hersteller Berkeley Softworks, sondern 1993 von dem deutschen Verlag Markt & Technik herausgegeben. Die größte Innovation gegenüber seiner Vorgängerversion war die Erweiterung des DeskTop-Features. Dieses wurde durch den TopDesk ersetzt. Das neue daran war, dass dieses Feature eine Fenstertechnik besitzt, die es erlaubt bis zu vier Fenster offen zu haben. Somit konnte der Benutzer vier Desktop-Fenster gleichzeitig offen haben und die Dateien zwischen den einzelnen Fenstern hin und her verschieben. Somit war nun per Drag-and-Drop ein einfaches und bequemes Kopieren von Dateien möglich. Des Weiteren konnte der TopDesk auch Unterverzeichnisse in Form von Ordnern realisieren.

Die Weiterentwicklungen

Die Firma Berkeley Softworks nannte sich in Geoworks um und versuchte ab 1993/94 GEOS auch bei Embedded Systemen aufzusetzten, wie z.B. Casio PDA oder dem Nokia 9000i Communicator, der einen spezielle GEOS-Version benutzt. Noch im selben Jahr wurde die Commodore-Produktlinie von CMD (Creative Micro Design) übernommen. Erst 2001 stellte CMD jegliche Commodore-Aktivitäten ein und übergab alle Rechte an die Click Here Software Company.

Seit diesem Jahr steht GEOS für den C64 (und auch C128) kostenlos zum Download unter CMDRKEY.com zur Verfügung.

Bilder

Betriebsystem Basic

GEOS

TopDesk mit vier offenen Fenstern

Links

http://www.zock.com/8-Bit/D_C64.HTML

http://cbmmuseum.kuto.de/soft_geos64.html

http://www.neef-online.de/home/c64/geos.htm

http://www.infinite-loop.at/Power64/Documentation/Power64-LiesMich/08-GEOS.html

http://www.computerbase.de/lexikon/GEOS

Download eines C64 Emulator