Bei GOMS handelt sich um ein analytisches Modell für die Beschreibung
von Mensch und Maschine Interaktionsvorgängen. Dieses Modell für die
"Usability" Forschung wurde von Stuart Card, Thomas P. Moran &
Allen Newell in ihrem Buch "The Psychology of Human Computer Interaction",
1983 entwickelt.
GOMS steht für die Komponenten des Benutzermodells, nämlich Ziele
(Goals), Operatoren (Operators), Methoden (Methods) und Selektionsregeln (Selection
Rules). Die Ziele sind die Situationen, die der Benutzer erreichen will. Die
Operatoren sind die elementaren Funktionen des Gebrauchgegenstandes, d.h. die
Interaktionstechniken. Die Methoden sind die Reihenfolge von Operatoren, die
hintereinander angewendet werden, um an ein bestimmtes Ziel anzukommen. Für
die elementaren Grundfunktionen stehen schon bereits gültige Operatoren
zur Verfügung. Die Selektionsregeln werden benützt, wenn es diverse
Methoden zum Erreichen eines Zieles existieren. Das zentrale Element eines Benutzermodells
ist natürlich das Ziel (Goal) der Aufgabe.
Bei der Erstellung der Aufgabenbearbeitung werden die Tätigkeiten des Verwenders
erfasst, die der Verwender an einem Gerät oder an einen Prototyp vornimmt.
Die Handlungen werden durch Hilfe von Operatoren modelliert. Diese Operatoren
können sensorischer, motorischer und kognitiver Art sein.
Sensorische Operatoren stellen die Tätigkeiten dar, die der Benutzer unternehmen
muss, um etwas festzustellen. Zum Beispiel wäre das Ablesen von Text, dass
Kontrollieren, ob die richtige Handlung durchgeführt worden ist oder das
Hören von akustischen Signalen.
Motorische Operatoren beschreiben die Aktionen, die der Verwender direkt am
Endgerät oder Prototyp vornimmt, zum Beispiel eine Vorwärtsbewegung
mit einem Anzeigegerät, ein
Sprachkommando oder ein Tastendruck.
Kognitive Operatoren formen die Denkleistungen des Verbrauchers ab. Wenn eine
Information gespeichert oder ein Kommando aktiviert werden soll, so wird das
mit diesen Operatoren aufgezeigt.
Eine GOMS Analyse ist zur Prüfung von Prototypen und Systementwürfen
geeignet.
Die Ergebnisse, die die GOMS Analyse liefert, können zum Bewerten mehrerer Alternativ Entwürfe verwendet werden. Die Analyse liefert u.a. eine Prognose über Lern und Ausführungszeiten der Benutzerentwürfe. Das GOMS Modell setzt voraus, dass Nutzerinteraktionen innerhalb bestimmter Rangfolgen von Zielen sich ereignen. Benutzer erreichen diese Zeitpunkte durch das Durchführen bestimmter Methoden, die wiederum aus Operatoren bestehen. Es gibt verschiedene Arten der Goms Varianten: Zum Beispiel die "CMN-GOMS Variation", diese Technik erfordert eine strenge Ziel-Methoden-Operatoren-Selektionsregeln Struktur. Die Struktur ist dauerhaft genug, dass der Bewerter, die Aufgaben in einem Pseudo-Codeformat darstellt. Es stellt auch einen Plan zur Verfügung, wie man Selektionsziele formuliert. Dann existiert noch die "KLM-GOMS Variation", diese ist eine vereinfachte Form des CMN-GOMS. Es entfernt die Ziele, die Methoden und die Selektionsregeln und hinterlässt nur primitive Operatoren. Nur sechs Operatoren sind erlaubt: 1.) eine Taste drücken, 2.) das Anzeigegerät in Richtung eines Zieles bewegen, 3.)mentale Ansätze, 4.) Zeiger bewegen 5.) Handbewegungen zum bestimmen von Positionen und 6.)Wartezeit für den Computer um einen Befehl auszuführen. Diese Methoden erlauben keinen Fehler. Dann gibt es noch die "NGOMSL Variation" die von David Kieras 1988 entwickelt worden ist. Die Idee war, dass man NGOMSL einfach zu verwenden sein soll. Eine andere wichtige GOMS Variante ist die "CPM-GOMS Variation", die von Bonnie John entwickelt wurde. CPM steht für zwei Dinge: Kognitive Wahrnehmnungsmotorik und die kritische, technische Pfadmethode. Es entnimmt Elemente der kritischen Pfadmethode, diese Methode ist einzigartig und die Technik basiert auch direkt auf dem menschlichen "Prozessor".
Ein Benutzermodell beinhaltet die Tätigkeiten, die benötigt werden,
damit ein Benutzer eine bestimmte Aufgabe zuwege bringen kann. Hauptmerkmal
ist das alle Tätigleiten in der hierarchischen Baumstruktur organisiert
sind. Diese Struktur ist so ausgerichtet, dass sie von der Wurzel bis zu den
Blättern durchlaufen wird, so dass nachdem Durchführen des letzten,
also unteren Operators das Ziel ausgeführt wird. Eine Reihe von Operatoren
können durch Methoden zusammengefasst und somit auch strukturiert werden.
Dabei verändert sich die Ausführungsreihenfolge hierdurch nicht.
Wie schon oben erwähnt gibt es pro Benutzermodell ein Hauptziel (Goal),
dass durch einen mit in der Hierarchie höchsten Knoten "G" gekennzeichnet
wird in der Baumstruktur des Benutzermodells. Wenn man jetzt zum Beispiel ein
neues Benutzermodell anfertigt, wird automatisch ein solcher "G" Knoten
generiert, der zuerst rot eingefärbt ist, was anzeigen soll, dass die Struktur
noch nicht bis drunten verfeinert worden ist. Durch Hilfe von Methoden werden
so genannte Teilziele erschaffen. Natürlich kann ein Methode weitere Submethoden
enthalten. Eine Methode ohne Suboperationen ist noch nicht komplett, deswegen
ist eine Methode am Anfang auch rot eingefärbt. Da oft mehrere Wege zu
einem Ziel existieren, um die Aufgabe zu lösen bzw. zu erreichen, gibt
es die Möglichkeit, diese Wege zum Ziel durch eine Selektionsregel und
durch so genannte Wenn Dann Zweige zu bilden. Eine Auswahl-regel fasst unterschiedliche
Zweige in einer Baumstruktur dar. Einer der zur Auswahl stehenden Pfade wird
bevorzugt. Operatoren sind Knoten die Tätigkeiten darstellen, die zum Ziel
führen. Ein Operator verbraucht Zeit und kann wie oben erwähnt sensorisch,
motorisch und mental sein. Beim Einfügen werden Elemente unterhalb einem
Knoten geschafft. Und zwar so dass man den Vaterknoten auswählt und im
Komponenten Bestimmungsbereich den zugeordneten Knopf für das GOMS Element
drückt. Zum Beispiel fügt man unter dem Ziel einzelne Operatoren hinzu,
indem man den Zielknoten aussucht(er wird dann umrandet) und rechts von ihm
einen Operator aussucht.
Die Benutzerentwurfanalyse ist die ursprüngliche GOMS Untersuchung. Sie gibt allgemeine Mitteilungen der syntaktischen Verfeinerung, Gesamtlernzeit und die Gesamtausführungszeit. Außerdem werden angezeigt, wie viele verschiedene Wege zur Erreichung des Ziels vorhanden sind, angehängt von einer Berechnung der Längsten, Kürzesten und durchschnittliche Ausführungszeit. Am Ende werden alle Methoden, Selektionsregeln und Operatoren des Entwurfes gezählt und aufgezeigt.
Das GOMS Modell enthält allerdings einen Mangel, es beschäftigt sich
nur mit der Entwicklung einer fehlerfreien Ermittlung durch einen Experten,
der sich nicht mit auftretenden Fragen auseinandersetzen muss.