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Persuasive Technology

Persuasive Technology

 

 Persuasive Technology ist Technologie, die dazu dient, die Meinung oder das Verhalten Menschen oder beides, in einer von demjenigen, der persuasive Technology einsetzt, gewollten Art und Weise zu beeinflussen. Dabei gilt es aber zu beachten, dass persuasiv eine Meinungs- bzw. Verhaltensbeeinflussung durch "sanfte Überzeugung" und nicht durch Zwang oder Täuschung bedeutet.

 Der Bereich Computer und Mobiltelephonie lässt sich dabei mit dem von dem amerikanischen Psychologen Dr. B.J. Fogg geprägten Begriff Captology beschreiben. Der das Stanford Persuasive Technology Lab leitende Fogg bezeichnet durch Captology die Theorie, das Design und die Analyse interaktiver Computersysteme.

 Die Forschung des Stanford Persuasive Technology Lab gliedert sich in folgende vier Bereiche: Evaluationsstrategien, Design, individuelle Faktoren sowie Kontext und Inhalt. Im Bereich Evaluationsstrategien geht die Gruppe um Fogg unter anderem der Frage nach welche Kriterien Nutzer genau berücksichtigen, wenn sie entscheiden, was im Web glaubwürdig ist und was nicht. Wie und wann prüfen Leute, die Informationen im Internet suchen, ob diese Informationen wahr sind, oder nicht? Wie binden Nutzer gemachte Erfahrungen und allgemeine Annahmen über Information aus dem Web in ihre Entscheidung über die Glaubwürdigkeit einer speziellen Seite, ein?

 Der Bereich Design beschäftigt sich damit, welche Rolle die Aufmachung einer Website bei der Einstufung der Glaubwürdigkeit des Inhalts spielt. Nach Meinung der Forschungsgruppe haben Designentscheidungen maßgeblichen Einfluss darauf, bzw. sind noch weit vor den Kriterien Struktur und Aufbereitung des Inhalts Struktur entscheidend dafür, ob Nutzer Information aus dem Internet als vertrauenswürdig erachten oder nicht. Dabei geht es der Gruppe um Fogg vor allem darum nachzuvollziehen, welche Designkriterien Einfluss auf die Glaubwürdigkeit haben. Aus der Forschung der letzten drei Jahre hat die Gruppe des Persuasive Technology Lab eine Top-ten-Liste mit den wichtigsten Kriterien, die Websites als besonders glaubwürdig erscheinen lassen, erstellt. Das wichtigste Kriterium ist dabei laut der Forscher, dass es für den Nutzer leicht ist, die Korrektheit der auf der Site dargestellten Information, z.B. durch Zitate, Referenzen oder Quellenangaben, nachzuvollziehen. Am zweitwichtigsten finden Internetnutzer, dass hinter der Website tatsächlich eine reale Organisation steht. Dies kann man z.B. mit der Angabe von physischen Adressen erreichen. Als nächstes ist es für den Betreiber einer Site wichtig, Expertentum zur Schau zu stellen um Glaubwürdigkeit zu erzielen. Viertens sollte man bei der Präsentation im Netz herausstellen, dass hinter einer Internetseite reale und vor allem ehrliche und vertrauenswürdige Leute stehen. Des weiteren stellte es sich als vertrauensbildend heraus, wenn der Websitebetreiber einfach zu kontaktieren ist. Als sechstwichtigsten Punkt führen die Forscher an, dass die Site, in Abhängigkeit welches Ziel mit der Site verfolgt wird, möglichst professionell aussehen sollte. Außerdem sollte eine Homepage sowohl einfach zu bedienen, wie auch nützlich sein. Ferner betrachten Nutzer Sites, die regelmäßig aktualisiert werden, als glaubwürdiger als Sites, bei denen dies nicht der Fall ist. Zudem sollte auf Anzeigen und Banner möglichst verzichtet werden. Wenn auf Banner und Anzeigen, aus welchen Gründen auch immer, nicht verzichtet werden kann, sollten diese deutlich vom eigentlichen Inhalt zu unterscheiden sein. Popups sollten beim Design einer Site auf jeden Fall vermieden werden, da diese die Nutzer nerven und Glaubwürdigkeit kosten. Zum Schluss gilt es, möglichst jede Art von Fehler (z.B. typographische Fehler, kaputte Links) zu vermeiden. Auch wenn Fehler noch so klein erscheinen, kosten diese viel Glaubwürdigkeit.

 Im Feld individuelle Faktoren beschäftigt sich die Forschungsgruppe des Stanford Persuasive Technology Lab damit, wann und warum individuelle Unterschiede darüber entscheiden, ob Besucher einer Site das Gelesene als glaubwürdig akzeptieren, oder sie es ablehnen. Dabei geht es darum zu ergründen, ob jeder Nutzer auf Errors, Rechtschreibfehler oder auch einfach schlechtes Design mit demselben Maß an Glaubwürdigkeitsabzug bestraft.

 Unter Kontext und Inhalt fallen z.B. Fragestellungen wie, wie motiviert jemand, der Informationen im Internet sucht, ist, wie wichtig die gesuchte Information für den jeweiligen Nutzer ist, ob jemand die Zeit und auch die Möglichkeiten hat, das Gefundene gewissenhaft zu evaluieren, und auch der Inhaltsbereich (z.B.Gesundheit, Nachrichte oder Unterhaltung) aus dem die Information stammt. Dabei sucht die Gruppe auch gezielt nach Ausnahmen zu den bisher in der bisherigen Forschungsarbeit herausgefundenen allgemeinen Regeln der Glaubwürdigkeit im Internet.

 

 

 Eine Anwendung von persuasive Technology sind zum Beispiel Internetshops, bei denen der Nutzer durch die Gestaltung der Site dazu angeregt, also beeinflusst werden, soll, möglichst viel zu kaufen. Speziell für diesen Bereich hat die Forschergruppe des Stanford Persuasive Technology Lab einen Katalog mit vertrauensbildenden Kriterien erarbeitet:

 

 Allerdings scheint im Bereich E-Commerce noch viel Potential zu bestehen, da die meisten Shops zwar die speziellen Anforderungen, wie freie Auswahl verschiedener Zahlungsarten, schneller eMail-Kontakt, Geld-zurück-Garantie und kurze Ladezeiten. an Internet-Shops weitestgehend erfüllen, aber auf der anderen Seite laut einer Umfrage der Information Resources Inc.(IRI) auch Funktonen bieten, die die Nutzer überhaupt nicht wollen. So bieten beispielsweise viele Shops Spiele und Chats an, welche aber lediglich on 12% der Nutzer gewünscht werden.

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:

http://credibility.stanford.edu/

http://www.agenturblog.de/archives/2004/11/was_macht_eine.php

http://www.abseits.de/onlineshops.htm