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XAML - "eXtensible Application Markup Language"

Einleitung

XAML steht für "eXtensible Application Markup Language" und wurde von Microsoft entwickelt. Diese Markupsprache dient zur Beschreibung von grafischen Interfaces. Zum Einsatz kommt sie daher auch im Gui-Framework bei der Erstellung der grafischen Oberflächen für das neue Betriebssystem Windows Vista (früher Longhorn). Eine Idee hinter der Sprache ist eine strickte Trennung zwischen dem Oberflächendesign und dem zugrunde liegenden Code einzuführen. Diese sollte eine bessere Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern ermöglichen. Ganz neu ist dieser Ansatz aber nicht, da die Open-Source-Gemeinde mit ihrer Sprache XUL (Xml Userinterface Language) dieses Ziel schon länger verfolgt. XUL wurde ursprünglich für das Mozilla Projekt entwickelt, findend aber mittlerweile auch in andern Softwareprojekten ihren Einsatz. Microsoft möchte anhand XAML aber auch das Programmieren von grafischen Oberflächen fürs Internet und fürs Betriebssystem vereinheitlichen.

Beschreibung

Die Sprache selber , welche unter den Entwicklern als eine der interessantesten neuen Technologien der Windows Vista Version angesehen wird, besteht im Grund aus XML und einer Erweiterung für die Darstellung von grafischen Oberflächenelementen. Solche Elemente sind z.B. Fenster, Eingabefelder, Listboxen oder Dropdownmenus. Ein großer Vorteil dieser Sprache liegt daher auch an der ähnlichen Syntax wie HTML und XML. Daher stellt sie auch für Webentwickler ein vertrautes Muster zur Beschreibung von grafischen Oberflächen bereit. Neben den Oberflächenelementen kann man über XAML auch ein Code einfügen und mit den Elementen verknüpfen. Daher gilt im Grunde, alles was man mit XAML kann, kann man auch mit C# programmieren. Was für die andere Richtung nicht gilt und daher kann XAML auf keinen Fall C# ersetzen. Durch diese Sprache wird aber auch die Definition von Daten und deren Verwendung in den Oberflächenelementen ermöglicht. Auch aufwendige Animationen können in XAML definiert werden. Von den Effekten her, kann man diese Bildbeschreibungssprache am ehesten mit Flash vergleichen, nur dass man die Animationen direkt unter Windows laufen lassen kann.

Aufbau

Der Aufbau einer XAML-Datei entspricht im Grunde dem eines wohlgeformten XML- Dokuments. Es gibt ein Wurzelelement, jedes Element wird mit einem Gegenpart geschlossen und jedes Element kann Attribute besitzen. Dies ermöglicht eine besser sichtbare Hierarchie der Designelemente. Speziell aber entspricht jedes Element in XAML einem Klassennamen aus dem .Net-Framework. Vergleichbar ist diese Definition der Elemente mit der Instanzierung eines Objekts dieser Klasse. XAML Dateien können in grafischen Entwicklungsumgebungen, wie z.B. Visual Studio .NET, erstellt werden. Im neuen Windows gibt es das "Windows Presentation Foundation" (WPF) Framework, welches zur Erstellung von Benutzerschnittstellen dient. Diesem Gui-Framework liegt dann auch XAML zu Grunde.

Funktionsprinzip

Diese neue Gui-Technologie soll das Erstellen, Bearbeiten und Anzeigen von Dokumenten, Medien und Benutzeroberflächen vereinheitlichen. Die Klassen auf dem die XAML Element abgebildet sind, liegen bei Windows Vista in der WinFX Bibliothek. Bei WinFx handelt es sich um ein neues Programmiermodell mit dem es möglich sein wird, Anwendungen in kürzerer Zeit und mit verbesserten Grafik- und Darstellungssystemen zu entwickeln. Laut Microsoft soll es damit den Designern und Entwicklern ermöglicht werden noch visuell beeindruckende und einzigartige Benutzerumgebungen zu programmieren. Da es sich bei XAML um eine Sprache zur deklarativen Darstellung von Benutzeroberflächen handelt, soll auch die Leistungsfähigkeit von Tools zur Erstellung und Wiederverwendung dieser Oberflächen verbessert werden.