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Keystroke Level Model

von Michael Weiler

Einleitung

Das Keystroke Level Model (KLM) ist ein analytisches Mittel um die Effizienz und die ergonomischen Fähigkeiten einer Software bestmöglichst vorhersagen zu können.

Dabei werden die Benutzereingaben, die zur Bedienung der Software nötig sind, herangezogen und bewertet. Beim KLM werden die Teilziele des Benutzers in zwei Schritte aufgeteilt:

  1. Zielerfassung (acquisition)
  2. Ausführung (execution)

Dabei fallen vor allem die Tastaturanschläge ins Gewicht: Sie werden für ein gegebenes Software Projekt ermittelt, aufgeschrieben und anschliessend mit bestimmten bereits festgelegten (zuvor experimentell ermittelten) durchschnittlichen Zeitwerten belegt, die ein Benutzer für die jeweilige Aktion braucht. Dadurch lässt sich für kleinere Projekte, bei denen die Benutzer-Vorgänge noch überschaubar sind, eine Gesammtzeit schätzen, die für die Aktionen benötigt wird, um das gewünschte Resultat zu erhalten.

Annahmen

Die Zeit, die ein Experte benötigt, um ein gegebenes Programm auszuführen, ist im wesentlichen durch die Anzahl der Tastenanschläge, die dieser betätigen muss, bestimmt.

Operatoren

Dabei kann die Maus auch durch einen anderes äquivalentes Zeigergerät ersetzt werden (wie z.B. ein Touch-Pad eines Notebooks, für das dann allerdings auch andere Zeitwerte gelten)

Beispiel: Windows Login

M: Vorbereiten auf die Dreifach Tastenkombination Strg-Alt-Entf

H: Hand geht zur Tastatur

3*K: Strg-Alt-Entf drücken

M: Erinnern an Password

n*K: n-stelliges Benutzer Password eingeben

H: wechsel von Tastatur auf Maus

P: Ok-Button anvisieren

B: klicken

R: Die GUI wird gestartet

Wir haben also eine Gesamtzeit für den Windows Logon von

M + H + 3K + M + nK + H + P + B + R

=

2M + 2H + (3+n)K + P + B + R

Werden nun die Operatoren durch ihre jeweiligen Zeitwerte ersetzt, kann der Zeitaufwand für den Vorgang „Windows Logon“ bestimmt werden.

Nutzen

Durch KLM kann beispielsweise vorzeitig eine neue GUI für eine Software auf Effizienz geprüft werden und im Falle eines höheren Zeitaufwands als die Vorgängerversion, nocheinmal überarbeitet werden bevor diese zum Einsatz kommt und durch ihre längere Bearbeitungszeit Kosten entstehen.

Quellen: