Eine kurze Geschichte der Medieninformatik und Mensch-Maschine-Interaktion an der LMU München
Das Institut für Informatik der LMU hat neben Kerninformatik-Themen das Ziel, die Vernetzung von Informationstechnologie mit den vielen an der Universität vertretenen Anwendungsfeldern zu fördern. Mit dem Ausbau der Themen Medieninformatik und Mensch-Maschine-Interaktion wird diese Strategie seit Jahren konsequent umgesetzt. Im folgenden werden die wichtigsten Stationen dieser Entwicklung aufgelistet.
1998: Weißbuch
Bereits im Jahr 1998 entwickelte eine Gruppe von Professoren am Institut für Informatik der LMU eine Vision, die die Informatik im Zentrum einer interdisziplinären Zusammenarbeit vieler Disziplinen sieht. Diese Ideen wurden in From eines "Weißbuchs" dokumentiert. Dieses Dokument spricht viele Themen an, die auch Jahrzehnte später noch von hoher Relevanz sind und plädiert für einen Ausbau des Instituts durch "Bindestrich-Informatik", also hybride Themen aus Informatik und anderen Fächern.
2001: Studiengang Medieninformatik
Als Ergebnis intensiven Engagements der Professoren H.-G. Hegering und C. Linnhoff-Popien wurde 2001 der neue Diplom-Studiengang "Medieninformatik" eingerichtet, der ein Anwendungsfach einer anderen Disziplin enthält. Zunächst gab es nur die Anwendungsfächer "Mediennutzung und Medienwirkung" (Kommunikationswissenschaft) und "Medienwirtschaft". Studierende der Informatik konnten in den neuen Studiengang wechseln. Ein Lehrstuhl für Medieninformatik wurde ausgeschrieben, die Vorlesungen zunächst vertreten.
2003: Lehrstuhl Medieninformatik
Zum Sommersemester 2003 wurde der Lehrstuhl Medieninformatik mit Prof. Hußmann besetzt. Im September 2003 wurden Räume in der Amalienstraße 17 (Vordergebäude) bezogen. Noch im gleichen Jahr konnte eine DFG-Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe "Embedded Interaction" unter Leitung von Dr. Albrecht Schmidt gewonnen werden.
2004: Zweite Professur
Zum Wintersemester 2004/05 wurde die Professur für Computergrafik mit Prof. Butz besetzt. Prof. Butz brachte eine weitere DFG-Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe ("FLUIDUM") an die LMU mit.
2006: Anwendungsfach Mediengestaltung und Bologna Reform
Zum Wintersemester 2006/07 wurde als dritte Option für das Anwendungsfach das Fach "Mediengestaltung" eingeführt, das vom Institut für Kunstpädagogik angeboten wird. Im Gegenzug wurde der Bachelor-Studiengang "Kunst und Multimedia" mit Nebenfach Medieninformatik eingeführt. Gleichzeitig wurde der Studiengang auf das "Bologna"-Schema von Bachelor- und Master-Abschlüssen umgestellt.