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Gilbert Beyer
Die Digitale Litfasssäule als Werbemedium. Entwicklung eines Konzepts für Visualisierung und Interaktion. Diploma Thesis, Berlin University of the Arts (UdK), Berlin, Germany, 2008 (bib) |
Die Litfaßsäule erregte zum Zeitpunkt ihrer Einführung vor 150 Jahren durch ihre Neuheit und ungewöhnliche Erscheinung viel Aufsehen – sie stellte ein bisher ungesehenes Werbemedium dar. Der ursprüngliche Zweck der Aufstellung war, den Plakatanschlag im Außenbereich neu zu organisieren – schnell wurde jedoch die Bedeutung der säulenförmigen, hochgestreckten Monumente für die Wahrnehmung von Werbung klar. Bis heute prägt die Litfaßsäule – unter verschiedenen Namen – das Stadtbild in zahlreichen Städten der Welt. Die gestalterische Nutzung der Säule hat sich ständig weiterentwickelt und immer wieder überraschen Kreative hier mit neuen Ideen. Eineinhalb Jahrhunderte später gibt es in der Außenwerbung den Trend, die neuen digitalen Displays und damit das Potential von Bewegtbild und Interaktion für die Werbung nutzbar zu machen. Bei den rechteckigen Bildformaten treten dabei bereits die entsprechenden Entwicklungen – inzwischen auch die erste interaktiven Werbeformate – in Erscheinung. Der Bereich Interaktive Systeme des Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST gehört zu den Forschungseinrichtungen, welche die Visualisierungstechnologien für die neuen Screenmedien vorantreiben: Entwickelt werden u.a. Softwarelösungen, die eine Bilddarstellung auf gekrümmten Projektionsflächen wie Zylinder, Sphäre oder Wellenform in hoher Darstellungsqualität ermöglichen. Für die Digitale Litfaßsäule, die als Werbemedium eingesetzt wird, ergeben sich einerseits neue Möglichkeiten, welche das neue Format mit sich bringt, andererseits sind die Anforderungen der Werbegestaltung zu berücksichtigen. Dabei stellt sich nicht zuletzt die Frage: Inwieweit ist die Digitale Litfaßsäule ein Medium mit ganz eigenen Qualitäten, und was erbt sie tatsächlich vom Medium, mit dem sie in erster Linie in Verbindung gebracht wird, der klassischen Litfaßsäule? |