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Computer Interaction Flaws in Movies

Computer Interaktionsfehler in Filmen

In Filmen kann es zu zwei verschiedenen Arten von Fehlern bei der Bedienung von Computern kommen. Zum einen sind dies Fehler, die nur im Vergleich mit der Wirklichkeit Fehler sind. Im Film sind dabei alle Details stimmig und auf die Handlung abgestimmt, könnten jedoch in der Wirklichkeit so nicht realisiert werden. Die zweite Art von Fehlern sind solche, die absichtlich vom Regisseur eingebaut wurden. Das können die fehlerhafte Bedienung eines Computers oder auch die Störungen im Betrieb der Computer sein.

Mensch Computer Interaktion

"Die Mensch-Computer-Interaktion (englisch Human-Computer Interaction, HCI) als Teilgebiet der Informatik beschäftigt sich mit der benutzergerechten Gestaltung von interaktiven Systemen und ihren Mensch-Maschine-Schnittstellen. Dabei werden neben Erkenntnissen der Informatik auch solche aus der Psychologie (vor allem der Medienpsychologie), der Arbeitswissenschaft, der Kognitionswissenschaft, der Ergonomie, der Soziologie und dem Design herangezogen." Im Vordergrund steht dabei, dass alle entwickelten Systeme für den Menschen nutzbar sein sollen, um ihm die Arbeit oder den Alltag zu erleichtern. Vor der eigentlichen Umsetzung der Systeme werden Umfragen und Tests durchgeführt und Prototypen gebaut, um zu verhindern, dass es später zu Fehlern kommt, die im günstigsten Fall nur lästig sind, im schlimmsten Fall aber Menschenleben fordern können, wenn man beispielsweise an die komplexe Software von Flugzeugen denkt.

Mensch Computer Interaktion in Filmen

In Filmen, vor allem in Science Fiktion Filmen, sind der Phantasie des Regisseurs keine Grenzen gesetzt. Ohne über die Realisierbarkeit oder die zu Grunde liegende Programmierung nach zu denken, kann er jegliche Art von Maschinen und Computer in seinen Film einbauen und dessen Fähigkeiten und Grenzen frei wählen. Er muss sich keine Gedanken über die Nutzbarkeit im Alltag machen oder darüber, dass der Mensch in seiner Bewegungs- und Handlungsfreiheit eingeschränkt ist. Die einzige Forderung, die an die im Film vorkommenden Systeme gestellt wird, ist, dass sie dem Zuschauer genau das vermitteln, was der Regisseur mit dem Einsatz genau dieses Systems sagen will, oft auch ohne sich eigentlich nähere Gedanken darüber zu machen.

Vereinfachung von komplexen Systemen

Als unbedarftem Zuschauer in Filmen wie The Italian Job werden einerseits vollkommen stimmige Bilder der Realität in der Gegenwart vermittelt, wie jeder sie kennt. Man sieht Schauplätze in Venedig oder Los Angeles, die man vielleicht im letzten Urlaub genau so gesehen hat. Damit wird man in den Film integriert und kann sich mit einem der Hauptdarsteller identifizieren. Diese Identifikation hört aber auf, sobald es darum geht den Feind unschädlich zu machen. Denn dann kommt der Hacker zum Einsatz, der mit Hilfe seines Laptops und einer Telefon-, Handy- oder noch besser, einer Satellitenverbindung, auf ein fremdes Computersystem zugreift, es in sekundenschnelle in all seiner Komplexität erfasst und dann, nach eigenen Wünschen manipulieren kann. Um den gestalterischen Effekt für das Kino noch zu verstärken, muss der Hacker sich nicht durch seitenlangen Programmiercode durchbeißen, sondern hat eine wunderbare, grafische Sicht auf Los Angeles und kann durch einfache Befehle jede beliebige Ampel so schalten, dass das eigene Fahrzeug freie Fahrt hat und das Fahrzeug der Gegenseite genau dahin gelenkt wird, wo die Komplizen darauf warten.

Vereinfachung von Unix

Diese Vereinfachung von sehr komplexen Systemen findet man in vielen Filmen in den verschiedensten Ausprägungen. Ein weiteres Beispiel dafür ist Jurassic Park. Wer schon einmal mit dem Kommando-Terminal eines Unix-Systems gearbeitet hat, weiß, dass einfache Befehle schnell und leicht auszuführen sind. Sobald es aber tiefer ins System geht, kommt man um eine intensive Auseinandersetzung mit Manuals und Tutorials nicht herum. Da kann es schon mal passieren, dass man ein oder zwei Tage braucht, um den heimischen Rechner so weit zum laufen zu bringen, dass Drucker, W-LAN und Scanner funktionieren. Wenn man nun den Ärger und die Arbeit dieses sehr kleinen und doch sehr komplexen Systems im Hinterkopf behält und sich vorstellt wie das Sicherheitssystem für einen Dinosaurierpark aussehen muss, fällt es schwer zu glauben, dass ein 12-jähriges Mädchen es innerhalb von ein paar Minuten durchschaut, knackt und zumindest für den Augenblick eine Verschnaufpause vor den Amok laufenden Dinosauriern schafft. Der Ausspruch: "This is a Unix-System, I know this!" klingt wie Hohn für jeden, der das Gefühl kennt verzweifelt vor seinem Computer daheim zu sitzen und ein im Vergleich wirklich lapidares Problem nicht lösen kann.

Kompatibilität

Ein ähnliches Problem, das viele kennen, die mit unterschiedlichen Geräten arbeiten und diese verknüpfen wollen, ist die Kompatibilität. Wer schon einmal ein simples Word-Dokument auf einem Unix Rechner öffnen wollte kennt das Problem. Bevor man es sinnvoll und ohne Hieroglyphen öffnen kann muss man es umwandeln. Beispiele für solche Kompatibilitätsprobleme gibt es viele: Computer zu Handy, externe Festplatte zu Computer, MAC zu PC, und so weiter. Es ist in den allermeisten Fällen technisch möglich, aber erst nach einigem herumprobieren. Die Darsteller in Filmen scheinen solche Probleme dagegen nicht zu kennen. Jack Bauer, ein Bundesagent der fiktiven Anti-Terror-Einheit CTU (Counter Terrorist Unit) aus der Serie 24 beispielsweise fordert in einer Folge Baupläne von verschiedenen Gebäuden an. Diese werden ihm von externen Quellen ins Büro geschickt. Hier hätte jeder Normalsterbliche schon die ersten Probleme. Anschließend gelingt es dem Helden auch noch die Pläne, ohne jegliche Einstellungen vorzunehmen, auf seinen PDA zu laden und dort zu lesen. Ein weiteres Beispiel für die nicht vorhandenen Kompatibilitäts-Probleme in Filmen ist Independence Day. Wobei hier der Fehler in meinen Augen nicht so schwer wiegt, da die Handlung an sich so unrealistisch ist, dass dieses kleine Detail gar nicht mehr ins Gewicht fällt. Hier implementiert der geniale Computer Hacker Lewinson einen Computervirus, der nicht einfach nur einen normalen Rechner, das wäre zu einfach, sondern die Energieschilde aller Tochterschiffe des Mutterschiffs lahm legen soll. Abgesehen davon, dass der Mensch und der Außerirdische an sich zwei Spezies sind, die unterschiedlicher nicht sein könnten, geht der Regisseur davon aus, dass sie dennoch so ähnliche Computersysteme entwickelt haben, dass das Problem der Kompatibilität vernachlässigbar ist.

Zeitreisen

Nicht selten bauen Filme, wie zum Beispiel Terminator 2, sich auf dem Thema Zeitreise auf. Es wird dabei ganz natürlich vom Regisseur wie auch vom Zuschauer angenommen, dass ein Reisender aus der Vergangenheit sich nicht mit der heutigen Technik auskennt. Es ist einleuchtend dass jemand aus dem Mittelalter nicht wissen kann wie man mit einem Computer umgeht, ganz einfach deshalb, weil er nicht weiß was ein Computer ist und ihn nicht kennt. In Filmen wird diese Schwierigkeit genau so umgesetzt. Anders herum wird in Filmen jedoch davon ausgegangen, dass jemand aus der Zukunft sich ganz einfach mit heutigen Systemen auseinandersetzt und sie durchschaut. Wenn man das wieder auf das obige Beispiel verlegt und sagt, dass ein Kleidungsfabrikant ins Mittelalter reist und dort mit einer Walkmühle Tuch walken soll, wäre er hoffnungslos überfordert. Er weiß zwar, dass mit diesem Verfahren Tuch dichter und damit Wasser abweisend gemacht wurde, was es aber genau zu beachten gibt und wie das Verfahren im einzelnen funktioniert entzieht sich seiner Kenntnis. Genau so muss man es sich vorstellen, wenn jemand aus der Zukunft einen heutigen Standard-PC benutzen soll. Wie soll er wissen wie eine Maus funktioniert, wenn diese in seiner Zeit nicht mehr verwendet wird, sondern der Computer der Zukunft mittels Gehirnstrommessungen gesteuert wird.

Access Denied, Access Granted

Ein weiterer Fehler, der in zahlreichen Filmen, wie Außer Kontrolle auftaucht, jedoch nicht weiter auffällt, da man ihn von Filmen so gewohnt ist und nicht in Frage stellt, ist der Umgang mit Sicherheitssystemen und Passwortabfragen. Unser Held möchte sich in die Datenbank des FBI, der Regierung oder einer beliebigen anderen Organisation einloggen, um dort nach Informationen über den Feind oder geheime und illegale Machenschaften zu suchen. Nach ein paar fehlerhaften versuchen, bei denen immer wieder ein riesiges, am besten rotes "Access Denied" erscheint, gibt er auf Grund eines Hinweises, der sich in seinem Gedächtnis eingenistet hatte und den er nun zu deuten weiß, das richtige Passwort ein. Sofort erscheint - wieder in riesigen, diesmal roten Buchstaben - "Access Granted". Dieses filmische Mittel soll dafür sorgen, dass auch der letzte Zuschauer versteht, dass der Held nun Zugriff auf die gewünschten Informationen hat und er sich fürs erste entspannt in seinen Kino-Sessel zurücklehnen kann. Am heimischen Rechner sind solche Passwortabfragen weit weniger spektakulär. Abgesehen davon, dass kaum jemand je in Versuchung gerät die Datenbank des FBI zu knacken, sind die Dialogboxen auch andere. Gibt man ein falsches Passwort ein, erscheint ein langweiliges "Incorrect Password" und hat man das richtige eingegeben, rechnet keiner mit einem "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben ihr Passwort korrekt eingegeben", sondern der Computer öffnet sofort die gewünschte Software oder Datei.

Fehler bei der Benutzung von Computern in Filmen

Neben dem bisher beschriebenen unrealistischen Gebrauch von Computern in Filmen gibt es Fehler in der Mensch-Computer-Interaktion, die absichtlich vom Regisseur eingebaut wurden. Die Gründe für eine solche Entscheidung können unterschiedlich sein. Zum einen um Spannung aufzubauen und die Personen in ihrem Streben nach Erfolg zurück zu halten, zum anderen kann es durch diese Fehler zu satirischen Momenten im Film kommen.

2001 - Odyssee im Weltraum

In diesem Film aus dem Jahr 1968 geht es um einen mysteriösen Monolithen, der seit Urzeiten die Evolution und die Entstehung der Menschheit beeinflusst. Im Jahr 2001 lockt dieser Monolith eine Crew mit ihrem Raumschiff zum Jupiter. Das Herz des Raumschiffs, der Computer HAL9000, ist ein vollkommen autarkes Wesen, das so programmiert ist, dass es keinen Fehler macht. Es wird mittels Sprache gesteuert und erkennt sich selbst als eigenständiges Wesen. Auf Grund dessen, dass er der einzige ist, der die wahre Bestimmung der Mission zum Jupiter kennt, nämlich der Suche nach dem Zusammenhang mit einem Monolithen auf dem Mond, misinterpretiert die Besatzung das scheinbar fehlerhafte Verhalten des Computers. Um den Computer zu überlisten setzen sich zwei Mitglieder der Crew in einen zwar schall- aber nicht blickdichten Raum, um eine Lösung für das Problem zu finden. HAL9000 kann ihrer Unterhaltung aber durch Lippen-Ablesen folgen und tötet 4 Crew-Mitglieder, um seiner Abschaltung entgegen zu wirken. Der Computer verhält sich also wie ein Mensch und funktioniert nicht mehr als von Menschen gesteuerter und kontrollierbarer Computer, sondern als eigenständiges, intelligentes Wesen und muss deshalb still gelegt werden.

Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall

Galaxy Quest hat als zentralen Konflikt, den Unterschied zwischen Film und Realität. Es geht darum, dass Filme nur ein verzerrtes oder komplett falsches Bild der Realität bieten und nicht mit ihr vergleichbar sind. Die Crew der NSEA Protector unter Commander Peter Quincy Taggart wird von den Therminianern entführt und soll diesem außerirdischen Volk helfen die Alien-Echse Sarris zu besiegen. Das Problem der Crew ist jedoch, dass sie alle nur Schauspieler sind und als solche zwar etliche Male das Universum gerettet haben, aber eben nur in der TV-Serie Galaxy Quest. Die Thermianer sehen die Serie fälschlicherweise als historisches Material an und haben der Crew ein dem ihren Raumschiff identisches gebaut, in dem sie Sarris besiegen sollen. Die vermeintlichen Helden stehen nun vor dem Problem, dass sie in der Serie zwar mit der Technik ihres Raumschiffes umgehen können, im wirklichen Leben aber keine Ahnung davon haben. Dieser Film verdeutlicht in meinen Augen die Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten der Film-Computer und denen der realen Computer und dass es in den wenigsten Fällen zu Übereinstimmungen kommt.

Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart

Unter dem obigen Punkt "Zeitreisen" wird vermittelt, dass Zeitreisende aus der Zukunft sicherlich Probleme damit hätten einen heutigen Computer zu bedienen. Genau diese Schwierigkeiten werden in Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart gezeigt. Im Film müssen Captain Kirk und seine Crew in die Vergangenheit, also ins Jahr 1986, das Jahr in dem der Film gedreht wurde, reisen, um rätselhafte Signale, die sich als Walgesänge entpuppen, zu entschlüsseln. Scotty soll dann einen handelsüblichen PC bedienen. Gewohnt, dass Computer mittels Sprachsteuerung zu bedienen sind, benutzt er fälschlicherweise die Maus als Mikrofon.

Minority Report

Minority Report ist einer der wichtigsten Filme, wenn es um Mensch-Computer-Interaktion geht. Vor der Produktion haben sich Regisseur Steven Spielberg und Alex McDowell im MIT-Media-Lab umgesehen um zu ergründen auf welchem Stand die heutige Forschung auf dem Gebiet der Gestenerkennung und der intelligenten Inneneinrichtung ist. Sie wollten dem Zuschauer keine vollkommen abstrakten und unrealistischen Technologien vorsetzen, sondern solche, die man sich als Technik der Zukunft durchaus vorstellen kann. Vermutlich um die Systeme glaubhafter erscheinen zu lassen, hat Spielberg 2 Fehler in die Handlung eingebaut. In einer Szene sieht man eine holographische Projektion, die jedoch an den Rändern Störungen zeigt. In einer zweiten Szene hantiert Anderton, ein Polizist, der sich damit beschäftigt Verbrechen schon bevor sie ausgeführt werden zu verfolgen, mit einem Datenhandschuh. Er verändert damit die Position und Lage von Daten auf einem großen Bildschirm. Abgesehen davon, dass diese Art der Interaktion auf Dauer sicherlich ermüdend ist und zu lahmen Armen führt, kann das System nicht zwischen natürlichen Gesten und bewussten Bewegungen unterscheiden. So passiert es, dass Anderton ein Objekt auf dem Bildschirm fälschlicherweise verschiebt, als er einer Person, die den Raum neu betritt die Hand geben will. Diese Szene zeigt deutlich, dass Realität und Fiktion oft weit auseinander liegen und vermittelt ein denkbares Bild der Welt im Jahre 2054. Der Fssilm geht nicht davon aus, dass alle Technik reibungslos funktioniert, sondern zeigt, dass durchaus noch Fehler auftauchen können und um deren Lösung man sich bemühen muss.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mensch-Computer-Interaktion
http://www.useit.com/alertbox/film-ui-bloopers.html
http://w5.cs.uni-sb.de/~butz/teaching/ie-ss03/papers/HCIinSF/
http://de.wikipedia.org/wiki/Galaxy_Quest
http://www.memory-alpha.org/de/wiki/Star_Trek_IV:_Zur%C3%BCck_in_die_Gegenwart
http://www.gotfuturama.com/Multimedia/EpisodeSounds/3ACV04/
http://de.wikipedia.org/wiki/Star_Trek_IV:_Zur%C3%BCck_in_die_Gegenwart
http://de.wikipedia.org/wiki/Minority_Report
http://resign.wordpress.com/2007/01/18/user-interfaces-in-filmen/
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Italian_Job_%E2%80%93_Jagd_auf_Millionen
http://de.wikipedia.org/wiki/24_%28Fernsehserie%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Independence_Day_%28Film%29
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